Heimat 2.0 – geht das und was braucht es dazu?

Am 25. April gingen wir in der Academy Bar der Frage nach, wie viele Heimaten ein Mensch haben kann und was es weichen Umgebungsfaktoren braucht, damit der Integrationsmotor, als den wir Arbeit begreifen, anspringen kann.

Neben dem syrischen Poetry Slammer Omar Khir Alanam waren der bulgarische Musiker Svilen Angelov, fairMATCHING Förderin und Landesrätin Martina Berthold, Fuad al Refai aus Damaskus, der Entrepreneur Robert Leichs, der mit einer syrischen Frau verheiratet ist, Bettina Wiesinger, fairMATCHING Komplizin und Chefin des Hotel Auersperg und Katrin Gerschpacher vom Verein fairMATCHING am Podium. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Wolfgang Tonninger.

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„Heimat kann so viel sein, aber bitte nicht aus dem Mund eines Politikers!“, meint Omar Khir Alanam zu Beginn der Veranstaltung. Er wurde mit eindringlichem Poetry Slam in Österreich bekannt und gab als Einstieg seinen Text „Risiko“ zum Besten. Er erzählt von seinem Ankommen in Österreich und stellt fest, als er die Sprache lernte war er angekommen.

„Sprache ist der Schlüssel zu den Herzen!“, Omar Khir Alanam

Martina Berthold meint: „Wir dürfen den Begriff Heimat nicht den Rechten überlassen. Jeder Mensch hat den Begriff Heimat für sich anders definiert, es soll ein offener Begriff sein und nie ausschließend verwendet werden!“

Fuad Al Refai, der seit 2,5 Jahren in Österreich ist, fühlt sich heimisch, wenn er ein normales Leben führen kann. Für ihn sind Arbeiten, Wohnen und Freunde Haben zentral wichtig.

 

Omar Khir Alanam liest aus seinem Buch "Danke".

Omar Khir Alanam liest aus seinem Buch "Danke".

Für Svilen Angelov ist die Musik die einzige Heimat, die er hat. Er meint, es gibt keine Heimat, denn immer wenn der Begriff Heimat von Politikern verwendet wird, kommt es zu nationalistischen Strömungen mit allen schrecklichen Auswirkungen. Svilen fühlt sich überall und nirgends zu Hause, ihm ist der Begriff Frieden viel wichtiger.

„Was sind wir, Mondmenschen oder Erdenmenschen?“, Svilen Angilov

Kati Gerschpacher sieht den wichtigsten Beitrag im Hoffnung Wecken und positiven Denken. Denn wer Hoffnung hat, denkt über weitere Schritte nach und bekommt die Kraft, diese auch zu gehen.

„Die Win-Win-Situation ist ganz wesentlich für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten. Ein Angestellter, der mit Freude seine Arbeit macht, ist auch gut für das Unternehmen!“, stellt Bettina Wiesinger vom Hotel Auersperg fest. Sie hat insgesamt Menschen aus 17 Nationen in ihrem Hotel beschäftigt.

Zuhörer Thomas Zezula meint abschließend: „Wenn alle Menschen so respektvoll miteinander umgehen würden, wie wir hier bei dieser Diskussion, hätte die Menschheit keine Probleme mehr!“

Dem können wir uns nur anschließen! Wir danken allen Gästen und allen Menschen am Podium für diese wunderbaren Stunden voller Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Und der Academy Bar, dass sie uns vorübergehend ein kleines Stück „Heimat“ geboten hat. Die Energie war jederzeit greifbar.