TA BECK: “Wer in Österreich etwas werden will, ist kleinheitswahnsinnig.”

WAS FÜR EIN ABEND! THOMAS ANDREAS BECK KAM und holte sich seine Texte zurück – einer Ideenspur folgend, die er mit Peter Wolf gelegt hat. Singend, spielend, raunzend, keifend, betend, lachend, nachdenklich und bissig. Eine Weltpremiere im Salzburger Hardccore-Stadtteil Schallmoos. Ein Theater ohne Bühne, aber mit gräben wohin man schaut. Am Ende wunderte es niemanden, dass Thomas Andreas Beck seine Künstlerrolle ablegte wie einen Hut, als die Performance vorbei war. Und Teil der matchBOX wurde.

Show captured by ©Sebastian Juhn

Die matchBOX war so voll, dass man sie ächzen gehört hätte, wenn es ganz leise gewesen wäre. Aber ganz leise war es nie, weil die Menschen, die hier zusammengekommen waren, ihre Köpfe sehr beweglich auf ihren Hälsen trugen und so die Gespräche in alle Richtungen liefen.  

Da klopfte es plötzlich an der Tür und THOMAS ANDREAS BECK drückte die Klinke von außen, sodass man es innen sehen konnte, und hielt wohl einen Augenblick inne, bevor er hereinkam, mit seiner Gitarre über der Schulter. Nein, ich war es ja, der klopfte und Tom öffnete dann – von außen. So war es. Und doch ganz anders. Die Erinnerung ist wie ein Hund, der sich hinlegt, wo er will. Besonders dann, wenn das Knistern überall spürbar ist, wohin man blickt.

ICH BEISSE NUR UND BELLE NICHT

Und während er noch die Gitarrentasche öffnete, also am Boden kniete, begann er zu reden. Mit viel Platz zwischen den Worten. Sodass die Gedanken der im Raum Versammelten mühelos wandern und sich gegenseitig aufladen konnten. Jetzt weiß ich, woher das Knistern kam. Und warum das Wort ‘Demokratie’, das er spielend durch den Raum trug, in unseren Köpfen hallte. Zynisch Position beziehen kann heute jeder. Und auf die Schwachen draufzuhauen, gehört ja mittlerweile zum guten Ton. Aber einen emotional so aufgeladenen Standpunkt als Replik auf diese kaputte und liebenswerte Welt auszuloten, das ist Kunst. Politische Kunst, wohlgemerkt, ohne den Anspruch, korrekt zu sein.

JETZT ODER NIE MEHR

Und so wurde es, wie es werden musste, wenn einer in den Keller geht und die anderen ihm folgen. Ein Abend voll kämpferischer Zartheit. Ein Abend voller Gruseeligkeit, der nicht nur die Leichen berührte, die unter der Oberfläche aufeinanderliegen, sondern auch Hoffnung gab und Einblick in das, was leidenschaftlich brennt.

Und so kam es, wie es kommen musste. Wenn die Berge die Aussicht verstellen, dann wird aus dem Keller ein Aussichtsturm.

Was daraus volkt?
Warten wirs ab.
Und bleiben wir.
Wachsam.

Zum Tag der menschenwürdigen Arbeit

Weil es an diesem Tag
ja weniger darum geht, was wir als Soziale Unternehmungen über menschenwürdige Arbeit denken und uns wünschen, sondern eher darum, was draußen in der Praxis der Unternehmen unter menschenwürdiger Arbeit verstanden und gelebt wird, hatten wir die Idee, unsere Unternehmenspartner:innen mit an Bord zu holen, mit denen unser Tun als Arbeitsvermittler steht und fällt. Die vollständigen Statements können sie weiter unten lesen.

Vielen Dank für den Austausch und dem Netzwerk von arbeit plus für die initiative!

„Den Menschen selbst sehen“

Sylvia Gimm / Personalentwicklung Teekanne

„Wir legen großen Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeitenden wertgeschätzt und respektiert fühlen. Eine besondere Stärke unseres Unternehmens ist die Vielzahl an Arbeitsplätzen, die wir bieten. Daher fördern wir gerne die berufliche Weiterentwicklung durch zahlreiche Aufstiegs- und Umstiegsmöglichkeiten sowie Fortbildungen.“

Nikolaj Hofmaier, MA / Personalentwicklung & Ausbildung SPAR

“Wir setzen auf ein attraktives Arbeitsumfeld, indem es in die Aus- und Weiterbildung seiner MitarbeiterInnen investiert, faire Bezahlung und Sozialleistungen bietet und eine ausgewogene Work-Life-Balance fördert, indem es flexible Arbeitszeiten und familienfreundliche Arbeitsmodelle anbietet. Durch ein unterstützendes Arbeitsumfeld, klare Karrieremöglichkeiten und eine Kultur der Wertschätzung schafft JUFA Hotels eine positive Arbeitsatmosphäre. Zudem legt das Unternehmen großen Wert auf die Gesundheit seiner MitarbeiterInnen durch spezielle Gesundheitsprogramme, wie Fitnessangebote oder Gesundheitstage. Die körperliche und geistige Gesundheit der MitarbeiterInnen wird als wichtiger Bestandteil des Unternehmens betrachtet. Happy together!”

Hendrik Beyer-Kuczka / Hoteldirektor JUFA Hotel Salzburg City

„Zum Tag der menschenwürdigen Arbeit möchten wir betonen, wie wichtig faire und respektvolle Arbeitsbedingungen sind. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass jede:r in einem Umfeld arbeiten kann, das Sicherheit, Fairness und Würde gewährleistet.“

Tobias Mösl / Salzburg AG

„Wenn sich Mitarbeiter*innen wohl fühlen, wenn sie in ihren Bedürfnissen gesehen werden und Freiräume haben, dann bleiben sie. Ich kann das Verhältnis als Unternehmer nicht umdrehen, aber ich kann sensibel darauf achten, dass im Unternehmenssystem das Geben und Nehmen passt. Das war immer mein Prinzip."

Manfred Wallinger / Gründer von WM-Sport Abtenau

„Wir setzen auf ein vernetztes Miteinander, in dem Respekt und Inklusion an erster Stelle stehen. Über 30.000 einzigartige Mitarbeiterinnen aus 103 Nationen sind unser Herzstück und tragen zum täglichen Erfolg bei“

Manuel Hanser / BILLA

"Bei uns im Team spielt gegenseitiger Respekt eine große Rolle und das unabhängig von Religion, Kultur, Geschlecht oder politischer Einstellung."

Eva-Maria Steinberger / Standortleitung boulderbar Salzburg

„‘Versichern‘ ist gelebte Solidarität innerhalb der Gemeinschaft der Versicherten. Um dieser Idee gerecht zu werden, ist ein Zusammenwirken aller Expertisen essentiell. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter im Team-Thaler kann Ideen einbringen und ihr/sein Potential entfalten. Das „Wir“ steht im Vordergrund. Gelebte Wertschätzung und der respektvolle Umgang miteinander bedeuteten für mich, die Würde des Menschen zu achten.“

Simona Thaler / Gesellschafterin bei THALER, der Versicherungsmakler

Wir leben nach unseren Werten, die in unserer Unternehmenskultur verankert sind. Wir sind füreinander da, sprechen miteinander und hören zu. Jeder ist bei uns wichtig und jeder trägt dazu bei. Außerdem halten wir uns immer an die gesetzlichen Vorgaben/Rahmenbedingungen.

Eva-Maria Langegger / Equality, Diversity & Inclusion Specialist  IKEA

Menschenwürdige Arbeit trägt sowohl zur wirtschaftlichen als auch sozialen Entwicklung bei, indem es stabile Verhältnisse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer schafft. Das bedeutet: faire und angemessene Löhne, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit. Es bedeutet aber auch, dass wir unsere Mitarbeiter*innen nur bei Kunden unterbringen, die wir vorher prüfen (vorab Besichtigung des Arbeitsplatzes). Und, dass unseren Mitarbeiter*innen ermöglichen, sich beruflich weiterzubilden. Dies fördert nicht nur die Produktivität, sondern auch die persönliche Zufriedenheit.

David Schwienbacher / Jobmanager bei Actief Jobmade

„Menschenwürdige Arbeit bedeutet auch, dass man/frau seine/ihre Lebenszeit innerhalb der Unternehmenswände nicht absitzt, sondern sich weiterentwickeln und weiterkommen kann – beruflich und persönlich. Das ist eine WIN-WIN-Situation für beide Seiten. Für den Unternehmer, weil seine Mitarbeiter*innen immer wertvoller werden. Und für die Arbeitnehmer*innen, weil sie wissen, dass ihre Unternehmenszeit keine verlorene Zeit ist. Die Loyalität ihrer Mitarbeiter*innen bekommt man dann als Zugabe.“

Wolfgang Tonninger, Gründer von ALMBLITZ – Narrative Aufladungen & Unternehmenskulturentwicklung und Obmann von fairMATCHING

matchBOX Impuls - Arbeiten und Ausbildung in der Pflege

Bei uns gings im Juni - zumindest was Veranstaltungen betrifft - heiß her ;)

Nach unserem erfolgreichen Job Speeddating, fand bei uns in der matchBOX wieder eine Impuls-Veranstaltung rund um das Thema „Arbeiten und Ausbildung in der Pflege statt“.

Diesmal haben wir Eva Wojak und Karin Niedermayr vom Diakoniewerk dazu eingeladen. Die beiden sind echte Profis, wenn es um Ausbildungswege und Möglichkeiten sowie die nötige Finanzierung geht. Sie haben die, zum Teil sehr komplexen Inhalte klar, anschaulich und sehr kurzweilig dargestellt. Außerdem hatten wir wieder zwei Rolemodels zu Gast, die ihre persönlichen Erfahrungen zu Ausbildung und Arbeit im Bereich Pflege geteilt haben. Im gemeinsamen Dialog mit den sehr interessierten TeilnehmerInnen konnten wir an diesem Vormittag viele Fragen klären, Neues erfahren und hoffentlich auch die ein oder andere Person dazu bewegen, beruflich den Schritt in die Pflege zu gehen.

Danke an alle die dabei waren – es war ein wunderbarer matchBOX Impuls!

10. fairMATCHING Job Speeddating

Trotz Routine ist die (An-) Spannung kurz vor DEM Event des Jahres bei fairMATCHING immer groß. Dank toller Salzburger Unternehmen, sehr vielen motivierten BewerberInnen und einer wunderbaren Location, war auch das 10. fairMATCHING Job Speeddating ein voller Erfolg!

Letzte Woche fand zum 10. Mal!!  unser wichtigstes Format des Jahres – unser fairMATCHING Job Speeddating - statt!

Auch wenn wir in Organisation und Vorbereitung eindeutig routinierter geworden sind, ist jedes Job Speeddating  anders und einzigartig. Der Arbeitsmarkt, das Leben, die Sorgen unserer Gesellschaft… vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Das merken wir auch bei unserer Arbeit mit Arbeitsuchenden Menschen, die Flucht- oder Migrationshintergrund mitbringen!

Dadurch ist es jedes Jahr aufs Neue nicht nur Vorfreude, sondern auch Anspannung, die vor unserem Job Speeddating aufkommt. Trotz guter Vorbereitung und Planung weiß man nie ganz genau, was uns, die Unternehmen und auch die BewerberInnen erwarten wird!

Dank der super Salzburger Unternehmen, die Großteils schon mehrere Male dabei waren (dieses Jahr waren SPAR, Billa, ergatis, Salzburg AG, JUFA Hotel und Markas vertreten), rund 40 sehr motivierten Bewerbern und Bewerberinnen und nicht zuletzt der tollen Location die uns zur Verfügung gestellt wurde – nämlich die Lobby des JUFA Hotel Salzburg City – können wir zum 10. Mal auf eine absolut erfolgreiche und stimmige Veranstaltung zurück blicken!

 Vielen Dank an alle Beteiligten! Wir sehen uns spätestens nächstes Jahr alle wieder :)

Omar und Halimah rocken die matchBOX

Am Donnerstag, den 6.6.2024 kam OMAR KHIR ALANAM nach Salzburg und las in der matchBOX aus seinem neuen Buch: GSPUSIS, GSPÜR UND WILDE GESCHICHTEN.

Und weil unser lieber Freund Omar mittlerweile in Östereich beinahe Celebrity-Status genießt, dachten wir, wir stellen ihm einen Support-Act zur Seite. Eine Vorgruppe, wie es bei Rock-Konzerten üblich ist.

Dass die junge syrische Autorin HALIMAH AL SHARIF die Bühne in Besitz nahm, ohne mit der Wimper zu zucken, war auch für uns etwas Besonderes und setzte dem Abend die Krone auf.

Ihr Text “Geh, Abdullah, geh!” nimmt ein Schulaufsatzthema zum Anlass, eine berührende Geschichte zu erzählen. Das wäre ja eigentlich schon genug für ein “Vorspiel” gewesen, um in der Terminologie des Abends zu bleiben, doch Halimah geht noch einen großen Schritt weiter und besticht im Gespräch über das JUNG SEIN IN SALZBURG (so ein weiterer Text von Halimah al Sharif, der gerade in der Straßenzeitung Apropos erschienen ist) durch Eloquenz und Humor.

Fotos © Siegrid Cain - Vielen Dank!

Es wäre nicht Omar Khir Alanam, wenn er die Latte, die durch Halimah hoch gelegt wurde, nicht mit einem Lächeln annehmen und überspringen würde. Denn wie kein anderer schaffte er es auch diesmal, die Spannung zwischen persönlicher Empfindungswelt und den Vorschreibungen der Gesellschaft im Dazwischen der Kulturen mit seinen Erfahrungen und Reflexionen so zu verdichten, dass man das Knistern im Raum spüren konnte. Auch, weil er mit seinen “Gspusis” nie ins Seichte abdriftet, sondern sie politisch wendet: als Sehnsucht, den Anderen zu berühren und durch diese Berührung sich selber besser zu begreifen.

Beim Heimgehen war jedenfalls allen im Raum klar, dass Liebe und Frieden aufs Engste miteinander verwoben sind. Genauso wie das Lachen und die Tränen, die Offenheit und das Geheimnis, die Scham und die Freizügigkeit, das Vertraute und das Fremde im Anderen.

Wenn Omar über die Liebe spricht, dann spricht er über das Menschsein und die große Sehnsucht im Anderen anzukommen. Das macht ihn so besonders. Dass am Ende mit dem Bild der Schaukel nochmals die Brücke gespannt wurde zum gemeinsamen Film JEDERMANN AUF REISEN. DIE WELTVERMESSUNG EINES HEIMATLOSEN” setzte dem Abend die Krone auf.

Kein Wunder, dass am Ende des Buches ein Gedicht über diese Brücke ging. Zwischen Weggehen und Ankommen liegt die Poesie des Gedichts: “Ich bin der Fremde und nur deine Augen gaben mir den Anspruch auf Flucht.”

Was für ein Abend! Wohnzimmer- und Clubatmosphäre in der matchBOX

Am Donnerstag, den 22. Februar fand die Finissage der Foto-Ausstellung “TEXTURES OF BELONGING” von Siegrid Cain statt.

Es wurde ein denkwürdiger Abend – auch, weil wir ihn als Crossover aus Texten, Bildern, Musik und Kulinarik dachten und damit wieder mal großzügig über jedes Ziel hinausschossen.

Gut: Wir wollten was Besonderes an diesem Abend. Gut: Wir ließen uns von unseren Träumen leiten und nicht von den Gartenzwergen, die den Realismus verwalten. Und gut: Eigentlich wollten wir nach 3 Monaten Siegrid Cain keines dieser Bilder mehr von den Wänden der matchBOX nehmen. Zu sehr beanspruchten diese Texturen mittlerweile auf einer neuen Ebene Zugehörigkeiten für sich, die wir nicht mehr im Griff hatten.

Aber weil, wie man sagt, “alles ein Ende haben muss” – erdachten wir eines, das die matchBOX beinahe aus den Angeln hob. Mit David Era (Gitarre, Gesang) und Berenike Tölle (Cello, Gesang), die den Abend musikalisch mit feingliedrigen Indie-Folk aufluden und der Literatin Katharina Ferner, die sphärische Textminiaturen las, die sie eigens für die Bilder der Ausstellung geschrieben hat, bauten wir ein neues Netz aus Verweisen und Beziehungen und schufen damit eine Atmosphäre zwischen Wohnzimmer und Neighborhood-Club.

Dass am Ende noch syrische Spezialitäten aufgewartet wurden, die von unserer wunderbaren Hayat Moosa und ihrem Team – herzlichen Dank! – gezaubert wurden, war dann schon etwas schwierig zu verarbeiten, wenn man mitdachte, dass auch für diesen Abend der EINTRITT FREI war. Aber wir nutzten den Freiraum, den wir seit es uns gibt einfach annehmen, ohne ihn zu haben, indem wir kurzerhand die Ausstellungswände zu einer vertikalen Spendenbox machten.

Und: Es funktionierte. Das Geben und Nehmen steckte an. Und am Ende nutzten zahlreiche Gäste die Gunst der Stunde und erwarben sich ein handsigniertes Original der Ausstellung TEXTURES OF BELONGING und nahmen es mit – in ihre eigenen “4 Walls of Belonging”. Womit der Kreis für einen Augenblick wie von Geisterhand geschlossen war.

Synergien perfekt gebündelt - die infoBOX mit PGS und fairMATCHING

Zusammen arbeiten - Themen aufgreifen, die am Puls der Zeit sind und unsere TeilnehmerInnen interessieren - über den Tellerrand schauen! Das haben wir uns zum Ziel gesetzt - und letzte Woche wieder gelebt.

Unsere Zusammenarbeit mit PGS (Salzburger Arbeitsstiftung für Pflege, Gesundheits und Sozialberufe) ist in den letzten Monaten immer intensiver geworden - und hat auch schon ein paar sehr schöne Erfolgsgeschichten geschrieben. 

Nun haben wir unsere Synergien einmal mehr gebündelt und gemeinsam eine sehr schöne Veranstaltung abgehalten. Im Rahmen unsere Reihe „matchBOX informiert“, hat Martina Stark von PGS - sehr interaktiv und anschaulich -  über verschiedene Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Pflege berichtet.

Martina Stark bei der Eröffnung des Nachmittags.

Eine besondere Rolle hatten an diesem Nachmittag unsere Rolemodels Toulin und Abozar. 

Sie beide wurden vor Jahren von fairMATCHING betreut und haben mittlerweile im Bereich Pflege Ausbildungen gemacht und beruflich Fuß gefasst. Ihre Erfahrungen zu hören und ganz konkrete Fragen aus der Praxis zu stellen, war besonders spannend.

Toulin und Abozar haben wertvolle Einblicke in die Praxis gegeben.


Auch dank unserer interessierten Gäste und der braven Kinder war es ein wirklich toller, energiegeladener Nachmittag - der im nächsten Jahr bestimmt wiederholt wird!

TEXTURES OF BELONGING - Vernissage

Es war wirklich höchste Zeit, dass wir diese Ausstellung mit SIEGRID CAIN angedacht und umgesetzt haben. Das zeigt auch, wie stimmig alles von anfang an ineinandergriff – die gemeinsame Auswahl, die Anordnung der fotografien, die Textur der Ausstellung. Und am Ende das wunderbare Gedicht von David Whyte, das wie aus heiterem Himmel zu uns kam und uns inspirierte, als wir den Titel der Ausstellung hatten.

Und so war es auch nicht verwunderlich, dass die Vernissage am 9.11. in jeder hinsicht ein Schillernder und inspirierender abend wurde.

An dieser Stelle ist eine Vorwarnung angebracht. Die Fotografien von Siegrid machen was mit einem, wenn man sich in ihrer Nähe aufhält. Und damit meine ich kein bestimmtes Bild, sondern viel mehr ihr geheimes Zusammenspiel – wie sie unter der Hand den Stab der Bedeutung weitergeben.

Natürlich kann man sich die Fotografien auch einzeln ansehen, sie sind wie Fenster, die in eine andere Welt führen. Eine Welt, die weit mehr ist als die Abbildung des Realen, das uns umgibt. Die Fotografien sind wie Zeugen einer sehr persönlichen Auseinandersetzung mit der Welt, Beziehungsarbeit im besten Sinn des Wortes – bei dem die Teile vor allem im Miteinander zu funkeln beginnen.

Und deshalb zeigen sie nicht nur Texturen von Welt, die nicht ohne die Betrachterin gedacht werden können, sie sind auch wie Texturen zu lesen. Texturen, in denen sich jedes Teil auf andere bezieht und erst in der Differenz seine geheime Bedeutung verrät.

Es gibt zwei Arten, sich Fotografien zu nähern – die eine ist die, die auf das zeitlos Gültige darin schaut, die andere – und im Falle von Siegrid Cain erfolgversprechendere – Art ist die, die das flüchtig Subjektive umkreist und den Situationen nachspürt, in denen die Aufnahme stattfand. Kein Wunder, dass Siegrid Cain zu jeder dieser Momentaufnahmen eine Geschichte erzählen kann. Und auch wenn sie sie nicht erzählt, spürt man diese möglichen Aufladungen, sobald man genauer hinschaut.

“ES SIND SEHR PERSÖNLICHE ZEUGNISSE EINER SUCHE NACH ZUGEHÖRIGKEIT IN EINER WELT, DIE SCHON LANGE NICHT MEHR ALS GEGEBEN ANGENOMMEN WERDEN KANN.”

Die Ausstellung ist noch bis Mitte Dezember zu sehen. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 8 bis 12 Uhr oder nach Absprache mit Katrin Gerschpacher bzw. Siegrid Cain.


The House of Belonging
by David Whyte

I awoke

this morning

in the gold light

turning this way

and that

thinking for

a moment

it was one

day

like any other.

But

the veil had gone

from my

darkened heart

and

I thought

it must have been the quiet

candlelight

that filled my room,

it must have been

the first

easy rhythm

with which I breathed

myself to sleep,

it must have been

the prayer I said

speaking to the otherness

of the night.

And

I thought

this is the good day

you could

meet your love,

this is the black day

someone close

to you could die.

This is the day

you realize

how easily the thread

is broken

between this world

and the next

and I found myself

sitting up

in the quiet pathway

of light,

the tawny

close grained cedar

burning round

me like fire

and all the angels of this housely

heaven ascending

through the first

roof of light

the sun has made.

This is the bright home

in which I live,

this is where

I ask

my friends

to come,

this is where I want

to love all the things

it has taken me so long

to learn to love.

This is the temple

of my adult aloneness

and I belong

to that aloneness

as I belong to my life.

There is no house like

the house of belonging.

RETURN TO SEOUL

Letzten Mittwoch zeigten wir im matchBOX KINO: “rETURN TO SEOUL”. “ein unbehagliches Wunder von einem Film” nannte die New York Times diesen WERK des französisch-kambodschanischen Regisseurs DavY Chou.

Das Wunder sprang jedenfalls über – es wurde wieder einmal ein ganz besonderer Abend in unserer matchBOX. Und fast wie im alten Kino haben wir uns dazu entschlossen, nach exakt einer Stunde eine Pause für den Filmrollenwechsel einzulegen – für Popcorn- und Drink-Refills und ein kurzes Durchatmen - was von den anwesenden BesucherInnen sehr gut aufgenommen wurde.

Der Film erzählt von der Suche einer jungen Französin nach ihren Wurzeln in Südkorea. Eine Reise, die gar nicht richtig geplant war, verändert so ziemlich alles. Doch eigentlich sind es drei Reisen, die die junge Frau unternimmt. Und weil diese Reisen zeitlich weit auseinander liegen, sind es im Film drei Entwürfe ihrer Selbst, die sich im Dickicht der kulturellen Vereinnahmungen beweisen müssen.

Ein Film, der niemanden kalt lässt und uns alle, die wir unsere kulturellen Prägungen nicht als gegeben hinnehmen, sondern plötzlich von ganz weit weg betrachten, ein bisschen zu Adoptivkindern macht.

Hervorhebenswert ist auch die schauspielerische Glanzleistung von PARK JI-MIN in der Hauptrolle, die bestimmte Szenen im Film so spielt, dass einem der Mund lange offen bleibt.

Mobile Disco – Picknick im Park

Geplant war es als gemütliches Zusammenkommen vor dem Sommer. Und auch als Reminiszenz an unser legendäres erstes Job-Speed-Dating im Volkgarten 2017. Dass daraus ein “MOBILE DISCO PICKNICK IM PARK” geworden ist – mit einem Hauch von Flash-Mob-Feeling – ist Dominik Tamegger zu verdanken, der nicht nur mit seinem very special Sound.Bike aufkreuzte, sondern auch noch eine Reihe namhafter DJs mitbrachte.

Den Hauptact am Mischpult bestritt am Ende Soundmaster Uschi Berger, die uns mit ihrem Crossover aus coolen Klängen und Styles in den Sommerabend wiegte. Dazwischen wurde viel getratscht, erzählt, gelacht und gechillt. Selbstgemachtes Essen und mitgebrachte Getränke wurden ausgetauscht. Kinder spielten Fußball oder Minigolf (danke Paul vom Kiosk für Schläger und Bälle!) oder waren irgendwo zwischen Spielplatz und Picknick-Decken unterwegs.

Keine Polizei, keine Nachbarn, keine Parkbewohner, die sich belästigt fühlten. Öffentlicher Raum, wie er sein soll. Zum respektvollen Bewohnen, Besetzen, Zusammenkommen. Der Mix aus Einheimischen und Zuagroasten war wieder mal perfekt! Danke an alle, die vorbeigeschaut haben. Und die, die da waren, waren so was von richtig.

Als wir heimgingen, meinten einige, dass man so nicht nur den Sommer, sondern auch den Herbst starten sollte. Vielleicht sehen wir uns ja im September in ähnlichem Setting wieder.