Mutmacherinnen

Frauen Mut machen!

Im Juli gingen unsere ersten Frauencafes in Salzburg, Hallein und BIschofshofen über die Bühne. Das Ziel: GEFLüchteten Frauen Wege zu mehr Selbstbestimmung zeigen und fundierte Informationen zu Arbeit, Weiterbildung und Kinderbetreuung bieten. Im Zentrum standen dabei DIE Mutmacherinnen aus unserem Netzwerk, die ihre Geschichten erzählten und viele brennenende Fragen beantworten konnten.

Es freut uns, dass unserer Einladung auch wichtige Partner gefolgt sind und den Austausch bereicherten: neben dem AMS als wichtiger Projekt- und Förderpartner, das IKU Büro für interkulturelles Zusammenleben Hallein, das Forum Familie Tennengau, Frau & Arbeit, der Verein Viele und das Caritas-Projekt Divinco.

„Die Sprache ist der Schlüssel, zu Kontakten, Ausbildung und Arbeit!“, betonte Ruzica Milicevic, die selbst in den 90er Jahren aus Bosnien geflüchtet und heute eine Vorzeigestaatsbürgerin Österreichs ist. Sie wurde im April dieses Jahres mit der Verdienstmedaille des Landes OÖ ausgezeichnet! Roshanak aus dem Iran erzählte von ihrer Flucht aus einem System, in dem sie zwar ein gutes Leben hatte, aber nichts selbst bestimmen durfte. Liljana aus Bosnien erinnerte sich an ihre Verzweiflung, als ihr Chef sie in dem Gasthaus, in dem sie arbeitete, in den Keller schickte, um "Erdäpfel" zu holen und sie dort im Dunkeln weder Erde fand noch Äpfel.

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Unsere Mutmacherinnen in Aktion

Ihre Erzählungen wurden von den anwesenden Frauen regelrecht aufgesaugt

Es gibt viele Kleinigkeiten, die wir Österreicherinnen und Österreicher bei der Kommunikation mit Menschen aus anderen Ländern beachten können. So würde es beispielsweise schon sehr helfen, wenn wir weniger schnell und nicht so extrem im Dialekt sprechen würden. Auch das Kopftuch als Chancentod in Vorstellungsgesprächen war bei allen drei Events ein großes Thema. Sunaari aus Somalia hat sich zu helfen gewusst. Sie schickte ihren Lebenslauf mit einem Foto ohne Kopftuch  und wurde daraufhin zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Als sie in diesem Gespräch mit ihrem zukünftigen Vorgesetzten betonte, dass ihr Glaube es ihr vorschreibt, die Haare zu bedecken, haben sie sich gemeinsam auf Lösungssuche gemacht. Der Kompromiss war eine Beanie. Es ist immer wieder bedenklich, von der Diskriminierung aufgrund eines Stückchens Stoff zu hören. Die brennende Frage dahinter: Wer unterdrückt die Frauen mehr, ein Glaubensgebot oder eine Gesellschaft, die die Frauen aufgrund eines Accessoires in eine Schublade steckt?

Alles in allem haben wir viele spannende und interessierte Frauen kennengelernt und es hat allen sichtlich gut getan, auf Gleichgesinnte zu treffen und sich über Probleme und mögliche Lösungen auszutauschen. Unsere Mutmacherinnen und die Vertreterinnen der Initiativen und Einrichtungen beantworteten Fragen der geflüchteten Frauen zum Thema Arbeit, Weiterbildung und Kinderbetreuung im großen und kleinen Kreis.

Vieles scheint in Österreich sehr kompliziert geregelt zu sein und wenn frau die Informationen auch noch in einer Sprache bekommt, die gerade erworben wird, scheint vieles noch schwieriger. Da ist es gut zu wissen, wo man hingehen kann! Uns war es jedenfalls ein großes Vergnügen, ein wenig Klarheit schaffen zu können. Herzlichen Dank an alle Beteiligten.

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